Ein weltbekannter Neurochirurg begibt sich in Marvels Doctor Strange auf die Suche nach Heilung und entdeckt dabei mächtige Magie an dem mystischen Ort Kamar-Taj in Nepal. Dort findet er sich schließlich an vorderster Front eines Kampfes gegen eine unsichtbare dunkle Macht wieder, die entschlossen ist, unsere Wirklichkeit zu zerstören.

Mit Doctor Strange zieht die Magie ins Marvel Cinematic Universe ein und das ist gut so. Denn damit einher geht eine neue Farbe, die extrem guttut. Gerade in letzter Zeit sind die Marvel-Produktionen etwas zu formelhaft geworden, da ist die Frische, die der Sorcerer Supreme mit sich bringt, gern gesehen. Erzählt wird dabei die Ursprungsgeschichte, was in dem Fall sinnig ist, da die Figur nicht so bekannt ist. Benedict Cumberbatch spielt hervorragend. Er ist brillant darin, den arroganten Arzt zu porträtieren, aber er schafft es auch, die Wandlung zu zeigen. Sein Stephen Strange wird zu einem Mann, der sich für sich selbst interessierte, zu einem besseren Menschen. Aber nicht nur die Heldenfigur, auch der Schurke kommt weit vielschichtiger daher als üblich. Denn der von Mads Mikkelsen gespielte Kaecilius hat ein hehres Ziel, auch wenn er fehlgeleitet ist. Er ist jedoch kein den Bart zwirbelnder Schurke. Generell hat man es bei diesem Film mehr mit der Ambivalenz, was auch für andere Figuren gilt. So hat auch der von Chiwetel Ejifor gespielte Mordo eine faszinierende Reise, die ihn zum Ende hin (Stichwort: Sequenz nach dem Nachspann) auf einen Weg führt, der ihn unweigerlich zu Stranges Gegner machen muss. Aber auch er ist kein Schurke. Tolle Effekte, jede Menge passender Humor und Action, die wider die Naturgesetze ist bei Doctor Strange gibt es viel zu sehen. Ein toller Auftakt für die dritte Marvel-Phase, in der Strange eine Hauptfigur und sich wohl auch den Avengers anschließen wird. In der ersten Nachspannsequenz trifft er schon auf einen! Fazit: Der beste Marvel-Film seit GUARDIANS OF THE GALAXY. Großes Blockbusterkino, das nicht auf plumpe Schwarzweißzeichnung setzt, sondern dem visuellen Bombast auch inhaltliche Tiefe entgegensetzt. (Bella Buczek)